Die gepolsterte Fensterbank
Der Fluss glitzert in Spektralfarben und ruht schimmernd in der blauen Stunde, die bald verklingen wird. Zwischen hohen Bergen und grünen Wäldern schmiegt er sich breit und mächtig ins Tal und wird von der Burg bewacht, die da oben steht und glanzvoll über der Stadt thront, als wüsste sie, worauf es ankommt.
Eines Abends, als die Magie des Flusses sie das erste Mal ergreift, sitzt sie über den Wellen auf einer gepolsterten Fensterbank und starrt in die kühle Nacht und das dunkle Nass. „Irgendwann möchte ich auch eine gepolsterte Fensterbank haben“, sagt sie mehr zu sich als zu ihm, und seine Arme umschlingen sie und sie flüstert kichernd: „Doch nicht hier“. Die Minuten werden weichgezeichnet, die Bettdecke kratzt ein wenig, aber im Jetzt ergreift sie ein Spektral-Strudel, denn es gibt kein Morgen, und seine Augen bleiben offen, bis der Morgen doch kommt, und dann umarmt er und lässt auf dem Kissen ihre Zukunft zurück, von der sie in dieser Stunde nichts ahnt.
Monate später steht sie wieder an dem Fluss, die blanken Augen suchen die Fenster ab, doch wo die gepolsterte Fensterbank ist, das erkennt sie nicht. Der Fluss glitzert dieses Mal nicht, er ist dunkel und reißend und strömt nach Süden, während die Kerze in ihrer Hand brennt und sie Abschied nimmt vom Gestern, von einer Nacht voller Spektralfarben, die nun schwarz-weiß sind und ausgemalt werden wollen. Und die Kerze, die gleitet durch die Nacht und verschwindet in den Wellen, als hätte sie nie gebrannt, wie die Nacht einst mit ihm.
Sie hat jetzt eine gepolsterte Fensterbank, auch wenn sie nie darauf sitzt. Das Gestern klemmt noch zwischen den Kissen, im Morgen wird sie dann sitzen, ruhen und rasten, irgendwann, wenn die Kanten der Erinnerungen verschwimmen, verändern und verzeihen.
Sie wird immer das Mädchen von der anderen Seite des Flusses bleiben. Und am anderen Ufer, da steht ihre Sehnsucht und lacht sie aus.
Eines Abends, als die Magie des Flusses sie das erste Mal ergreift, sitzt sie über den Wellen auf einer gepolsterten Fensterbank und starrt in die kühle Nacht und das dunkle Nass. „Irgendwann möchte ich auch eine gepolsterte Fensterbank haben“, sagt sie mehr zu sich als zu ihm, und seine Arme umschlingen sie und sie flüstert kichernd: „Doch nicht hier“. Die Minuten werden weichgezeichnet, die Bettdecke kratzt ein wenig, aber im Jetzt ergreift sie ein Spektral-Strudel, denn es gibt kein Morgen, und seine Augen bleiben offen, bis der Morgen doch kommt, und dann umarmt er und lässt auf dem Kissen ihre Zukunft zurück, von der sie in dieser Stunde nichts ahnt.
Monate später steht sie wieder an dem Fluss, die blanken Augen suchen die Fenster ab, doch wo die gepolsterte Fensterbank ist, das erkennt sie nicht. Der Fluss glitzert dieses Mal nicht, er ist dunkel und reißend und strömt nach Süden, während die Kerze in ihrer Hand brennt und sie Abschied nimmt vom Gestern, von einer Nacht voller Spektralfarben, die nun schwarz-weiß sind und ausgemalt werden wollen. Und die Kerze, die gleitet durch die Nacht und verschwindet in den Wellen, als hätte sie nie gebrannt, wie die Nacht einst mit ihm.
Sie hat jetzt eine gepolsterte Fensterbank, auch wenn sie nie darauf sitzt. Das Gestern klemmt noch zwischen den Kissen, im Morgen wird sie dann sitzen, ruhen und rasten, irgendwann, wenn die Kanten der Erinnerungen verschwimmen, verändern und verzeihen.
Sie wird immer das Mädchen von der anderen Seite des Flusses bleiben. Und am anderen Ufer, da steht ihre Sehnsucht und lacht sie aus.
Nella Niemandsland - 2. Sep, 16:02
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