Die Unvollendete
Mein Herz verklingt in h-moll. Drei Uhr morgens, die Schlaflosigkeit klopft mir hinterrücks auf die Schulter. „Was machst du?“ fragt sie. „Ich warte“, sage ich. „Worauf?“ fragt sie. „Auf Schlaf“, antworte ich und bin unvollendet. Wenn die Sonne aufgeht im Niemandsland, dann blühen Blumen im Sand. Ich bin unvollständig, unvollkommen, unverstanden. Ich dirigiere mein eigenes Requiem und lasse die Bruchstücke meiner Erinnerung verklingen. Meine Wimpernschläge schmerzen. Ich würde gerne die Nummer Eins sein, doch es reicht nur für die Nummer Sieben. Ich bin unvollendet, mein Herz schlägt immer einen Takt zu spät. Bis zur letzten Konsequenz. Auch das größte Wunder geht vorbei. Und wenn es dich nicht loslässt, zähl bis drei. Von Liebe keine Spur. Und das Leben geht gnadenlos weiter. Morgen kaufe ich mir eine Decke, die mich streichelt. „Was machst du?“ fragt sie. „Ich warte“, sage ich. „Worauf?“ fragt sie. „Auf dich“, antworte ich und bin noch immer unvollendet. Vier!
Nella Niemandsland - 14. Jan, 03:23
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