Herbsttag, halbtrocken
Eine kühle Brise, bevor ich auf den Balkon trete. Zwischen den alten Fensterrahmen zieht der Morgen lautlos in meinen Raum, der zu viele Türen hat, die verschlossen sind. Das müde Holz knarrt, als ich vorsichtig über die Dielen schleiche und auf Zehenspitzen in den Tag trete. Zwischen den Zweigen ein geheimnisvolles Wispern, ein raschelnder Dialog zwischen den grünen und braunen Blättern, gebettet in zarte Strahlen, aber nicht jeder wird im gleichen Moment reif, manch einer braucht mehr Zeit, mehr Herbstsonne, manch einer hält fest am satten Grün vergangener Tage.
Herbsttag, halbtrocken. Die kühlende Sonne findet schwer ihren Weg zu mir, die Schatten wirft auf dem Balkon hoch oben, die Füße in grauen Wollsocken rollen sich ein und frieren, während die grünen Augen ins Leere gleiten, zwischen die Blätter, die Äste, die Rinde, und sucht und bangt, mit blassen Blicken und gleitenden Gesten. Es ist ein Warten auf ein Worauf ohne Weg, an einem halbtrockenen Herbsttag. Ich bin unverstanden und unvollständig, und der Baum vor mir mündet in einer blättrigen Krone aus Herbstlaub, das noch nicht weiß, dass es fallen wird, wie ich fallen werde, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Herbsttag, halbtrocken. Die kühlende Sonne findet schwer ihren Weg zu mir, die Schatten wirft auf dem Balkon hoch oben, die Füße in grauen Wollsocken rollen sich ein und frieren, während die grünen Augen ins Leere gleiten, zwischen die Blätter, die Äste, die Rinde, und sucht und bangt, mit blassen Blicken und gleitenden Gesten. Es ist ein Warten auf ein Worauf ohne Weg, an einem halbtrockenen Herbsttag. Ich bin unverstanden und unvollständig, und der Baum vor mir mündet in einer blättrigen Krone aus Herbstlaub, das noch nicht weiß, dass es fallen wird, wie ich fallen werde, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Nella Niemandsland - 8. Okt, 20:29
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