Was fehlt
„Wann bist du so geworden?“, will er wissen.
Wenn etwas fehlt, das nie da war, fehlt mehr, als fehlt, wenn einem nichts fehlt. Das füreinander Fehlen, das miteinander, gegeneinander, zueinander, voneinander Fehlen. Es fehlt.
Es ist ein Leichtes, Buchstaben zu biegen, solange die Hebelwirkung fehlt und ihre Kraft dort ist, wo er fehlt. Der Flaschenzug ist längst nicht mehr im Lot. Die Flasche ist voll, aber der Zug fehlt, der sie weit weg bringt; dorthin, forthin, fehlthin. Dort, wo nichts fehlt, nur seine verfehlte Melodie. Ein bisschen Rockmusik macht keinen Sommer, wenn es ihm an Takt fehlt und der Rhythmus in schrägen Harmonien schwankt. Und während er Disharmonien korrigiert, fehlt ihr der Atem, ein weiteres Mal für ihn Luft zu holen. Ihr fehlt die Kondition, um so weitermachen zu können, um atmen zu können, ohne dass ihr der Sauerstoff fehlt und er, der sie atmen lässt.
Fehlen, das tut der Anstand, seinen Fuß aus ihrer Tür zu nehmen, damit sie die Tür schließen kann vor dem, was ihr fehlt. Fehlen, das tut ihr Verstand, während ihr Herz überläuft und sich verfehlt und verirrt und der Ausweg fehlt, der Fehler wieder gut machen könnte. Es sind die Mitternachtsspitzen, die fehlen. Die Augenblicke in der Dunkelheit, wenn seine Augen erzählen, sein Mund lügt und alles fehlt außer der Nähe, die nicht sein darf und für immer fehlen muss, soll, wird.
Seit er nicht da ist, fehlen der Stadt die Lichter, und sie sucht ihn zwischen blechernen Buchstabenhülsen, denen die Hoffnung fehlt.
„Wann bist du so geworden?“, will er wissen.
„Seitdem du mir fehlst“, antwortet sie.
Ihm fehlen die Worte.
Und ihr fehlt die Liebe.
Weil sie ihm fehlt.
Wenn etwas fehlt, das nie da war, fehlt mehr, als fehlt, wenn einem nichts fehlt. Das füreinander Fehlen, das miteinander, gegeneinander, zueinander, voneinander Fehlen. Es fehlt.
Es ist ein Leichtes, Buchstaben zu biegen, solange die Hebelwirkung fehlt und ihre Kraft dort ist, wo er fehlt. Der Flaschenzug ist längst nicht mehr im Lot. Die Flasche ist voll, aber der Zug fehlt, der sie weit weg bringt; dorthin, forthin, fehlthin. Dort, wo nichts fehlt, nur seine verfehlte Melodie. Ein bisschen Rockmusik macht keinen Sommer, wenn es ihm an Takt fehlt und der Rhythmus in schrägen Harmonien schwankt. Und während er Disharmonien korrigiert, fehlt ihr der Atem, ein weiteres Mal für ihn Luft zu holen. Ihr fehlt die Kondition, um so weitermachen zu können, um atmen zu können, ohne dass ihr der Sauerstoff fehlt und er, der sie atmen lässt.
Fehlen, das tut der Anstand, seinen Fuß aus ihrer Tür zu nehmen, damit sie die Tür schließen kann vor dem, was ihr fehlt. Fehlen, das tut ihr Verstand, während ihr Herz überläuft und sich verfehlt und verirrt und der Ausweg fehlt, der Fehler wieder gut machen könnte. Es sind die Mitternachtsspitzen, die fehlen. Die Augenblicke in der Dunkelheit, wenn seine Augen erzählen, sein Mund lügt und alles fehlt außer der Nähe, die nicht sein darf und für immer fehlen muss, soll, wird.
Seit er nicht da ist, fehlen der Stadt die Lichter, und sie sucht ihn zwischen blechernen Buchstabenhülsen, denen die Hoffnung fehlt.
„Wann bist du so geworden?“, will er wissen.
„Seitdem du mir fehlst“, antwortet sie.
Ihm fehlen die Worte.
Und ihr fehlt die Liebe.
Weil sie ihm fehlt.
Nella Niemandsland - 3. Aug, 00:23
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FrauHausH - 3. Aug, 00:50
Für diesen Text könnte ich Sie küssen liebe Nella! (Für die anderen auch, aber für den besonders!!!) Aber es fehlt. Fehlt einfach nur... So what?)
la-mamma - 15. Aug, 21:43
das ist auch für mich ein text
zum dreimal hintereinander lesen. und zum sehr aufmerksam werden. großes kompliment!
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