Feueralarm
„Du bist ein Arschloch“, sagt meine Freundin H.
„Warum?“ frage ich.
„Weil du das mit dir machen lässt“, antwortet sie.
„Warum?“ frage ich.
„Weil er ein Arschloch ist. Aber weil du dir das gefallen lässt, bist du selbst eines“, fügt sie weise hinzu.
Ursache und Wirkung – ich habe es noch nie verstanden.
Ein Mensch verprügelt den anderen und ein dritter schaut zu. Wer ist nun das Arschloch? Derjenige, der verprügelt? Derjenige, der die Prügel einsteckt? Oder derjenige, der die Prügel beobachtet?
„Ich will nicht mehr dort hin, wo es mich verbrennt“, sage ich und lege schützend die Hand vor mein Gesicht.
„Es tut so weh, als hätte jemand mein Herz angezündet“, füge ich hinzu.
„Du bist ein Arschloch“, wiederholt H.
„Warum?“ frage ich wieder.
„Weil du brennst.“
„Und was macht mich deshalb zum Arschloch?“
„Weil nicht das Feuer schuld ist, dass du brennst, sondern derjenige, der das Feuer angezündet hat“, sagt H.
Ursache und Wirkung. Ich nicke.
„Am Ende verbrennen wir uns alle die Finger“, sage ich und will diesen Gedanken auf meinem Scheiterhaufen verbrennen. Asche zu Asche, Herz zu Herz.
H. sagt nichts mehr. Nur ein paar Minuten später meine ich, etwas zu hören, das so ähnlich klingt wie: „Und du bist trotzdem ein Arschloch.“
„Warum?“ frage ich.
„Weil du das mit dir machen lässt“, antwortet sie.
„Warum?“ frage ich.
„Weil er ein Arschloch ist. Aber weil du dir das gefallen lässt, bist du selbst eines“, fügt sie weise hinzu.
Ursache und Wirkung – ich habe es noch nie verstanden.
Ein Mensch verprügelt den anderen und ein dritter schaut zu. Wer ist nun das Arschloch? Derjenige, der verprügelt? Derjenige, der die Prügel einsteckt? Oder derjenige, der die Prügel beobachtet?
„Ich will nicht mehr dort hin, wo es mich verbrennt“, sage ich und lege schützend die Hand vor mein Gesicht.
„Es tut so weh, als hätte jemand mein Herz angezündet“, füge ich hinzu.
„Du bist ein Arschloch“, wiederholt H.
„Warum?“ frage ich wieder.
„Weil du brennst.“
„Und was macht mich deshalb zum Arschloch?“
„Weil nicht das Feuer schuld ist, dass du brennst, sondern derjenige, der das Feuer angezündet hat“, sagt H.
Ursache und Wirkung. Ich nicke.
„Am Ende verbrennen wir uns alle die Finger“, sage ich und will diesen Gedanken auf meinem Scheiterhaufen verbrennen. Asche zu Asche, Herz zu Herz.
H. sagt nichts mehr. Nur ein paar Minuten später meine ich, etwas zu hören, das so ähnlich klingt wie: „Und du bist trotzdem ein Arschloch.“
Nella Niemandsland - 17. Apr, 23:33
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die_ginny - 18. Apr, 09:21
Archloch ist nicht der, der das Feuer entzündet, sondern der, der es mit Material nährt, aus dem giftgrüne Flammen schlagen und dessen Rußpartikel schwarz in der ganzen Umgebung kleben. Es anzuzünden ist eine logische Konsequenz daraus, dass man nicht frieren will, dass es nach fremden Eingriff schwer wieder unter Kontrolle zu bringen und zu löschen ist, liegt nicht am Anzünder, sondern am fremden Eingriff. Auch wenn man es trotzdem allein tun muss und wird. Finde ich.
spirit2die4 - 20. Apr, 23:16
so, so
Ich stelle fest, ich bin nicht das einzige quäl-mich-Arschloch, dem ein du-mußt-dich-wehren-Arschloch hilfreich zur Seite steht. Ein für mich sehr tröstlicher Gedanke, wie ich zugeben muß. Meine persönliche Erkenntnis, die meine Arschloch-Erlebnisse mir vermittelten ist: das größte Arschloch ist der, der meint eine Situation besser zu beherrschen als der, der tatsächlich in jener Situation steckt.
In diesem Sinne... wenn ich könnte, würde ich dir einen schönen Blumenstrauß schicken.
lieben Gruß
spirit
In diesem Sinne... wenn ich könnte, würde ich dir einen schönen Blumenstrauß schicken.
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