Sie ist der Sommer
“Stehst du an meinem Grab und weinst?“ hatte sie ihn gefragt und ihre Augen dabei nicht niedergeschlagen. Zum ersten Mal sieht er den dunkelgrünen Rand um ihre Iris und denkt an satte Sommerwiesen kurz vor dem Einbruch der Nacht. Bei rot bleib stehen, bei grün kannst du gehen, fährt es wie ein Blitz durch seinen Kopf, und er lächelt anstatt zu weinen, weil er bei grün gehen muss.
“Ich vermisse den Sommer“, sagt er, anstatt auf ihre Frage zu antworten, wozu auch, die Antwort kennt sie, denkt er, und eine dicke Fleischfliege surrt zwischen den Balken der alten Fenster. Ihr Lächeln ist ein bisschen zu breit, als sie sagt: “Ich kann nur ahnen, wie es dir geht“, und er schämt sich, ein bisschen zu sehr, ein bisschen zu richtig, dabei fühlt es sich falsch an, dieses Schweigen auf die Frage, die sie nicht stellt. Dunkelgrün, denkt er, so strahlt sie, dunkelgrün und ein bisschen matt.
“Du schweigst“, sagt sie, und er hortet die Worte in seinem Seelen-Salat, bis er zu sauer ist, um ihn umzurühren. Im Sommer war die Leichtigkeit so schwer zu ertragen, dass er bei jedem Sonnenstrahl an sie denkt und es ihn trotzdem friert.
„Sie ist der Sommer“, denkt er und erinnert sich an samtene Sonntage, von Sonne erwärmt, die es nicht mehr gibt. Manchmal schneit es im Sommer, und wenn es grün wird, dann muss er gehen.
“Ich vermisse den Sommer“, sagt er, anstatt auf ihre Frage zu antworten, wozu auch, die Antwort kennt sie, denkt er, und eine dicke Fleischfliege surrt zwischen den Balken der alten Fenster. Ihr Lächeln ist ein bisschen zu breit, als sie sagt: “Ich kann nur ahnen, wie es dir geht“, und er schämt sich, ein bisschen zu sehr, ein bisschen zu richtig, dabei fühlt es sich falsch an, dieses Schweigen auf die Frage, die sie nicht stellt. Dunkelgrün, denkt er, so strahlt sie, dunkelgrün und ein bisschen matt.
“Du schweigst“, sagt sie, und er hortet die Worte in seinem Seelen-Salat, bis er zu sauer ist, um ihn umzurühren. Im Sommer war die Leichtigkeit so schwer zu ertragen, dass er bei jedem Sonnenstrahl an sie denkt und es ihn trotzdem friert.
„Sie ist der Sommer“, denkt er und erinnert sich an samtene Sonntage, von Sonne erwärmt, die es nicht mehr gibt. Manchmal schneit es im Sommer, und wenn es grün wird, dann muss er gehen.
Nella Niemandsland - 20. Mär, 20:01
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2315 x gelesen - 2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
testsiegerin - 22. Mär, 15:42
Die Wolken auf dem Bild sind gelb.
Also gib acht!
Ein schöner, stimmungsvoller Text.
Also gib acht!
Ein schöner, stimmungsvoller Text.
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