Sonntags, sinnlos
Samtweicher Sonntag, träge Traumschiff-Zeit zu Orchestermusik aus dem Off. Manche Rituale sind erwünscht, manche erkämpft, manche verloren, und der Posteingang bleibt leer, während sich mein Promille-Haushalt mit Gintimitäten füllt und die alten Dielen meine Fußsohlen dunkel färben.
Seidenglatter Sonntag, verschenkte Augenblicke an das Rascheln der Zweige, dem Blick hinter den Stäben, getunkt in Koffein und das bisschen Hoffnung, das auf dem Balkon im Basilikum-Topf seit Tagen nicht versickern will und Schimmelgeruch durch die lauwarme Stunde schwellen lässt.
Satinglänzender Sonntag, verlegen und vergeudet zwischen Kissen und Sonnenstunden, ein Nachbar frittiert mittags totes Tier und lässt mich nicht schlafen, in dem kleinen Zimmer hinten im Haus, wo im Innenhof ein Mann mit Glatze an seinem Fahrrad herumfummelt und sich hinter pinken Vorhängen mein Körper auf Schlafsuche krümmt.
Aufgeben, keinen Brief, keine Beziehung, keine Banalität. Gefühle, Gedanken, Geheimnisse, die innen sind, im Kopf, Herz, Magen, verhüllt von Haut, verwischt von Hand. Wann gibt man auf, obwohl man nie gekämpft hat? Muss man gekämpft haben, um aufzugeben zu dürfen? Und wann ist er da, der Zeitpunkt, an dem man aufgibt, egal ob mit Kampf oder ohne? Ist kampflos aufgeben nicht ein Zeichen von Schwäche oder loslassen schlauer, wenn es nichts zu halten gibt, nie zu halten gab? Wann lässt man los, obwohl man nie gehalten hat? Muss man etwas festgehalten haben, um loslassen zu dürfen? Und wann lässt man los – wenn man nicht mehr die Kraft hat zu halten, wo es nichts zu halten gab?
Aufgeben: Hirngespinste, Höhenflüge, Herzenswünsche. Halten: Inne, außen, fest. Halten, an mir. Geben, nur mir. Kämpfen, um mich. Halten. Die Klappe. Jetzt.
Seidenglatter Sonntag, verschenkte Augenblicke an das Rascheln der Zweige, dem Blick hinter den Stäben, getunkt in Koffein und das bisschen Hoffnung, das auf dem Balkon im Basilikum-Topf seit Tagen nicht versickern will und Schimmelgeruch durch die lauwarme Stunde schwellen lässt.
Satinglänzender Sonntag, verlegen und vergeudet zwischen Kissen und Sonnenstunden, ein Nachbar frittiert mittags totes Tier und lässt mich nicht schlafen, in dem kleinen Zimmer hinten im Haus, wo im Innenhof ein Mann mit Glatze an seinem Fahrrad herumfummelt und sich hinter pinken Vorhängen mein Körper auf Schlafsuche krümmt.
Aufgeben, keinen Brief, keine Beziehung, keine Banalität. Gefühle, Gedanken, Geheimnisse, die innen sind, im Kopf, Herz, Magen, verhüllt von Haut, verwischt von Hand. Wann gibt man auf, obwohl man nie gekämpft hat? Muss man gekämpft haben, um aufzugeben zu dürfen? Und wann ist er da, der Zeitpunkt, an dem man aufgibt, egal ob mit Kampf oder ohne? Ist kampflos aufgeben nicht ein Zeichen von Schwäche oder loslassen schlauer, wenn es nichts zu halten gibt, nie zu halten gab? Wann lässt man los, obwohl man nie gehalten hat? Muss man etwas festgehalten haben, um loslassen zu dürfen? Und wann lässt man los – wenn man nicht mehr die Kraft hat zu halten, wo es nichts zu halten gab?
Aufgeben: Hirngespinste, Höhenflüge, Herzenswünsche. Halten: Inne, außen, fest. Halten, an mir. Geben, nur mir. Kämpfen, um mich. Halten. Die Klappe. Jetzt.
Nella Niemandsland - 29. Jul, 21:01
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Mukono - 29. Jul, 22:51
da muss man durch
und was danach kommt, da muss man auch wieder durch...
Mukono
Mukono
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